Oft arbeite ich in Trance mit der „Allmacht des Unterbewusstseins“. Dabei geht man davon aus, dass das Unterbewusstsein genau die richtige Lösung für ein Problem bereits kennt.
Diesen Umstand habe ich kürzlich in einer experimentellen Hypnose erforscht. Ein Bekannter von mir, von dem ich bereits wusste, wie gerne und schnell er sich in angenehme hypnotische Zustände begibt, musste nicht lange überzeugt werden, an diesem Experiment mitzuwirken.
In einem sehr schönen Setting begleitete ich ihn in eine Tieftrance. Vorher hatten wir ein frisches Kartenset gekauft. Was ich nun tat, war, eine Karte aus dem Set zu nehmen. Dann zeigte ich ihm die Karte von beiden Seiten und suggerierte ich ihm ein helles blaufunkelndes Leuchten auf der Rückseite der Karte. Bevor ich mit ihm wieder ein Stückchen weit aus der Trance ging, gab ich ihm als posthypnotische Suggestion, dass auch im wachen Zustand das Leuchten klar und deutlich auf der Rückseite erkennbar sein würde und in ihm ein eindeutiges intuitives Signal gäben würde, dass ihn diese Karte jederzeit wiedererkennen lässt.
Nun wurde die Karte mit allen anderen vermischt und alle Karten wurden verdeckt nebeneinander auf einem Tisch ausgebreitet. Ich fragte ihn, ob er eine von den Karten leuchten sehe. Doch leider sah er keine der Karten leuchten. Bei drei der Karten hatte er jedoch den Eindruck, „etwas“ sei anders. Es stellte sich heraus, dass sich unter diesen drei Karten die anfangs ausgewählte befand.
Darauf hin ging ich mit ihm nochmals tiefer in Trance. Ich fragte per Subconscious Finger Signals sein Unterbewusstsein, ob es in Ordnung wäre, im Wachzustand jenes Leuchten wahrzunehmen. Nach mehreren positiven Antworten in dieser Richtung, amplifizierte ich die positive Halluzination noch ein wenig und fragte abschließend, ob sein Unterbewusstsein von jetzt an in der Lage sein würde, sicher und mühelos die Karte, die ich ihm vorher nochmals zeigte, an jenem blauen Leuchten zu erkennen. Nachdem auch dies positiv beantwortet wurde, wiederholten wir das Prozedere.
Diesmal konnte er ohne zu zögern und mehrfach wiederholbar die „markierte“ Karte unter den anderen ausfindig machen. Einen Tag später wiederholten wir direkt den Versuch und er gelang wieder, ohne vorherige Suggestionen. Seitdem haben wir es noch einige weitere Male ausprobiert. Mit dem heutigen Tag, an dem ich den Artikel schreibe kann ich sagen: Heute Morgen, eine Woche nach dem Versuch, hat es immer noch funktioniert.
Interessant bleibt abschließend zu erwähnen, dass dieselbe Karte aus einem zweiten neu gekauften Kartenset (wieder dasselbe) von ihm nicht erkannt wurde und sich der Effekt ausschließlich auf die in der Trance verwendete Karte beschränkt. Als ich ihn heute außerdem fragte, was genau er denn jetzt noch wahrnimmt, so verneinte er die Frage, ob das blaue Leuchten sehe. Stattdessen habe die Karte einen „Schimmer“ und löse in ihm das Gefühl aus, „die richtige zu sein“.
Mir persönlich hat dieses Experiment (wieder einmal) gezeigt, wie stark sich die Grenzen unserer üblichen Vorstellungen und Glaubenssysteme mit Hypnose erweitern lassen und wie Dinge möglich werden können, die sonst nie möglich wären. Hast Du auch solche Erfahrungen mit Hypnose gemacht? Schreib mir doch einen Kommentar, wie Du über dieses Thema denkst.